Das Heliometer der Kuffner Sternwarte, Foto: Andreas Chwatal
Heliometer der Kuffner-Sternwarte
Bild: Andreas Chwatal

Kleiner astronomischer Rückblick 2014


Zusammengestellt von Susanne Plank



Jänner:

Vor 220 Jahren:
Am 31. Jänner 1794 wurde in Schwerin Johann Heinrich Westphal geboren. Westphals Tätigkeitsbereich lag vor allem in Italien, wo er Piazzis Werk "Lezioni elementare di astronomia ad use del real osservatorio di Palermo" ins Deutsche übersetzte und mit Zusätzen versah. Wesphal starb 1831 bei Termini/Sizilien.

Vor 130 Jahren:
Am 28. Jänner 1884 starb in Göttingen Wilhelm Klinkerfues. Der deutsche Astronom war Direktor der Sternwarte zu Göttingen. Seine Arbeiten betrafen hauptsächlich die Bahnbestimmung von Planeten und Kometen. Er entdeckte auch einige Kometen. Ferner war er auf dem Gebiet der Meteorologie erfolgreich tätig.

Vor 100 Jahren:
Am 24. Jänner 1914 starb der schottische Astronom David Gill in London. Gill war Direktor der Sternwarte am Kap der guten Hoffnung und führte um 1900 vor allem fotografische Aufnahmen des südlichen Himmels durch.

Vor 50 Jahren:
Am 30. Jänner 1964 starteten die sowjetischen Erderkundungs-Satelliten Elektron 1 und 2. Ihr Ziel war, den inneren und äußeren Van Allen-Strahlungsgürtel zu untersuchen. Die Satelliten hatten ein Gewicht von 350 beziehungsweise 445 Kilogramm und gehörten damit zu den größten Satelliten die damals gestartet wurden.

Vor 45 Jahren:
Im Jänner 1969 erfolgte ein Doppelflug von zwei Sojus-Raumfahrzeugen. Sojus 4 startete am 14. Jänner mit Kosmonaut Schatalow an Bord und am 15 Jänner startete Sojus 5 mit den Kosmonauten Wolinow, Chrunow und Jelisejew an Bord. Dabei kam es zum ersten erfolgreichen Kopplungsmanöver zwischen zwei bemannten sowjetischen Raumfahrzeugen und dem Austausch der Kosmonauten in ihren Raumfahrzeugen. Chrunow und Jelisejw kehrten mit Sojus 4 zurück.

Februar:

Vor 450 Jahren:
Am 15. Februar 1564 wurde in Pisa einer der bedeutendsten Physiker und Astronomen seiner Zeit geboren: Galileo Galilei. Mit 18 Jahren entdeckte er im Dom zu Pisa die Gesetze des Pendels und erfand 1586 die Wasserwaage. Und im Jahr 1589 entdeckte er die Fallgesetze. Außerdem war Galileo Galilei einer der ersten, der mit dem von ihm verbesserten Teleskop astronomische Beobachtungen durchführte. Mit diesem entdeckte er Berge und Krater auf dem Mond sowie die vier großen Jupiter-Monde Io, Europa, Ganymed und Kallisto. Heute werden deshalb diese Jupiter-Satelliten auch die Galileischen Monde genannt. Ferner erkannte Galilei durch seine Fernrohrbeobachtungen die Phasen der Venus und die Sonnen-Flecken, aus denen er die Rotation der Sonnen herleitete. Sein offenes Eintreten für das System des Copernicus brachte ihn in Schwierigkeiten mit der römischen Kirche. Es kam vor der römischen Inquisition zu einem Prozess, in dessen Verlauf er das copernicanische System widerrief (wahrscheinlich um nicht auf dem Scheiterhaufen zu enden). Die letzten Jahre seines Lebens verbrachte er im Hausarrest.

Vor 190 Jahren:
Am 22. Februar 1824 wurde der französische Astronom Pierre J. C. Janssen in Meudon/Paris geboren. Janssen führte als einer der ersten die Spektralanalyse in die Astronomie ein. Sein Spezialgebiet war die Sonnen-Spektroskopie. Er entwickelte dafür Spezialinstrumente, darunter ein Spektrohelioskop, mit dem Protuberanzen außerhalb von Sonnenfinsternissen beobachtet werden konnten. Janssen entdeckte die Heliumlinie im Sonnenspektrum und erstellte einen fotografischen Sonnenatlas.

Vor 50 Jahren:
Am 10. Februar 1964 starb der deutsche Raketentechniker Eugen Sänger in Berlin. Sänger entwickelte bereits in den dreißiger Jahren Flüssigkeitsraketen. Im Jahr 1954 übernahm er die Leitung des Forschungsinstituts für die Physik der Strahlenantriebe in Stuttgart und 1963 wurde er Professor für Raumfahrttechnik an der TU Berlin.

Vor 30 Jahren:
Am 3. Februar 1984 begann der vierte Flug des Raumtransporters Challenger. Im Rahmen dieser Mission bewegten sich erstmals zwei Astronauten ohne Sicherung durch Halteseile frei im Weltraum. Um Positionsänderungen durchführen zu können, trugen sie ein kleines Düsenantriebs-Aggregat in einem Tornister auf dem Rücken.
Beim 10. Start von Challenger am 28. 1. 1986 erfolgte eine Explosion, bei der die Astronauten Francis Scobee, Michael Smith, Christa McAuliffe, Gregory Jarris, Ronald McNair Ellison Onizuka und Judith Resnik ums Leben kamen. Zu ihren Ehren wurden in obiger Reihenfolge die Kleinplaneten von 3350 bis 3356 benannt.

März:

Vor 620 Jahren:
Am 22. März 1394 wurde in Soltaniych/Persien Ulugh Beg geboren. Ulug Begh war Regent in Persien, Herrscher der Mongolen und Astronom. Er errichtete in Samarkand eine Sternwarte und stellte den ersten Sternenkatalog zusammen, der den des Hipparch und auch den des Ptolemäus an Genauigkeit übertraf.

Vor 140 Jahren:
Am 18. März 1874 wurde vom österreichischen Astronomen Johann Palisa auf der Marinesternwarte in Pola ein Kleinplanet entdeckt, den Palisa zu Ehren seines Heimatlandes den lateinischen Namen für Österreich "Austria" gab. (136) Austria ist der erste von Palisa entdeckte Kleinplanet und zugleich der erste, der auf österreichischem Gebiet entdeckt wurde. Palisa entdeckte insgesamt 121 Kleinplaneten.

Vor 110 Jahren:
Am 4. März 1904 wurde George Gamov in Odessa geboren. Der Enkel eines zaristischen Generals wandte sich schon sehr früh der Astronomie und Physik zu. Bis 1928 studierte Gamov in Leningrad, übersiedelte dann nach Westeuropa und wirkte als Professor in Paris und London. Ab 1934 lebte er in den USA. Gamov entwickelte wichtige Arbeiten auf dem Gebiet der Kosmologie, insbesondere beschäftigte er sich mit den Frühstadien in der Entwicklung des Weltalls.

Vor 35 Jahren:
Am 9. März 1979 wurde von Linda Morabito, einer Ingenieurin im Voyager-Team, das erste Indiz für Vulkanismus auf Io gefunden. Sie war gerade dabei mit den Voyager-Kameras einen schwachen Stern, AGK-10021, zu beobachten, um mit seiner Hilfe die Position von Io genauer festzulegen, da bemerkte sie zu ihrer Überraschung das Aufsteigen einer Rauch- und Lavasäule. Heute sind zahlreiche Vulkane auf Io bekannt.
Am 5. März 1979 passierte die amerikanische Raumsonde Voyager 1 den Planeten Jupiter im Abstand von nur 286 000 km und lieferte tausende von Fotos und Daten über den Riesenplaneten und seine Monde. Ferner entdeckte Voyager 1 beim Vorbeiflug die Jupiter-Monde Metis, Adrastea und Thebe.

Vor 10 Jahren:
Am2. März 2004 startete Rosetta, eine Raumsonde der ESA. Ihr Hauptziel ist der Komet 67P/Tschurjumow-Gerasimenko, den sich die Raumsonde im Mai 2014 annähern und in eine Umlaufbahn einschwenken wird. Ferner ist im November des gleichen Jahres eine Landung auf dem Kometen geplant. Auf ihrem Weg zum Hauptziel passierte die Sonde in den Jahren 2008 bzw. 2010 die Asteroiden (2867) Steins und (21) Lutetia.

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April:

Vor 250 Jahren:
Am 20. April 1764 wurde in Gromingen John Goodricke geboren. Goodricke entdeckte die Veränderlichen Beta Lyrae und Delta Cephei. Er hatte als erster eine plausible Erklärung für die Helligkeitsschwankungen von Algol. Der seit seiner Geburt taubstumme John Goodricke starb mit knapp 22 Jahren an den Folgen einer Lungenentzündung, die er sich vermutlich in langen, kalten Beobachtungsnächten zugezogen hatte. Kurz vor seinem Tod wurde er zum Mitglied der Royal Society ernannt.

Vor 165 Jahren:
Am 12. April 1849 wurde von Annibal De Gasparis in Naples der Kleinplanet Hygiea entdeckt. Hygiea ist mit einem Durchmesser von 429 km nach Ceres, Vesta und Pallas der viertgrößte der Asteroiden.

Vor 160 Jahren:
Am 29. April 1854 wurde in Nancy Henri Poincarè geboren. Der französische Mathematiker und Astronom Poincarè gab eine Abhandlung über Gleichgewichtsfiguren rotierender Flüssigkeitsmassen heraus. Bedeutend waren auch seine Arbeiten auf dem Gebiet der Himmelsmechanik.

Vor 100 Jahren:
Am 16. April 1914 starb in West Nyack der amerikanische Astronom Georg W. Hill. Er beschäftigte sich vor allem mit dem Problem der gegenseitigen Störungen der Planeten-Bahnen und entwickelte eine Theorie der Mondbewegung.

Vor 90 Jahren:
Am 22. April 1924 wurde der deutsche Physiker Wolfgang Priester in Detmold geboren. Priester war ab 1964 Direktor des Instituts für Astrophysik und extraterrestrische Forschung in Bonn. Seine Hauptarbeitsgebiete betrafen die Radioastronomie, Weltraumforschung und Kosmologie.
Am 28. April 1924 entdeckte Johann Hartmann auf der Sternwarte La Plata (Argentinien) einen Kleinplaneten, den er auf den Namen "La Plata" taufte. Der Asteroid ist 24,5 km groß und hat eine Albedo von 0,12. Johann Hartmann, der Entdecker dieses Asteroiden, war von 1892 bis 1893 als junger Assistent an der Kuffner-Sternwarte in Wien-Ottakring tätig.

Mai:

Vor 220 Jahren:
Am 29. Mai 1794 wurde in Berlin Johann Heinrich Mädler geboren. Der deutsche Astronom war zunächst Lehrer und später Direktor des Observatoriums in Dorpat. Seine wichtigsten Arbeiten betrafen die Oberflächen-Strukturen von Mond und Mars, sowie die Vermessung von Doppelsternen. Mädler verfasste auch eine Reihe populärwissenschaftlicher Bücher und Arbeiten über die Geschichte der Astronomie.

Vor 110 Jahren:
Am 14. Mai 1904 starb in St. Petersburg Fedor Aleksandrovitsch Bredichin. Er war ab 1873 Direktor der Moskauer Sternwarte und von 1890 bis 1894 Direktor der Sternwarte in Pulkowa. Bredichin beschäftigte sich vor allem mit Kometen und Meteoren. Seine wichtigste Arbeit war "Untersuchungen über die Kometenformen", die 1903 erschienen ist.

Vor 60 Jahren:
Am 30. Mai 1954 benutzte der französische Astronom A. Dollfus erstmals einen Höhen-Forschungsballon, um in dessen Gondel ein astronomisches Teleskop in die Hochatmosphäre zu befördern. Wissenschaftliches Ziel war die Suche von Wasserdampf in der Marsatmosphäre. A. Dollfus und sein Vater Ch. Dollfus stiegen mit der Gondel bis in eine Höhe von 7000 Metern.

Vor 30 Jahren:
Am 27. Mai 1984 wurde von Eugen Shoemaker und Gattin der Asteroid Dionysus entdeckt. Der Asteroid gehört zur Familie der Amor-Asteroiden, deren Mitglieder der Erdbahn relativ nahe kommen können. 1997 wurde von den deutschen Astronomen Mottola und Hahn bei Dionysus aufgrund von Lichtschwankungen im Rotationswechsel ein kleiner Satellit entdeckt. Dionysus ist ca. 1,5 x 1 km groß. Sein Satellit etwa 0,3 km.

Juni:

Vor 260 Jahren:
Am 4. Juni 1754 wurde in Preßburg der deutsche Astronom Franz Xaver Freiherr v. Zach geb. Nach Vermessungsarbeiten in Österreich lebte er längere Zeit in London. 1786 trat er in die Dienste des Herzogs von Sachsen-Gotha und war von 1787 bis 1806 Direktor der Sternwarte auf dem Seeberge. Im Jahr 1798 fand in Gotha der erste internationale astronomische Kongress statt. Veranstalter war Freiherr von Zach. Ein weiteres Treffen zwei Jahre später führte am 20.9.1800 zur Gründung der "Vereinigten Astronomischen Gesellschaft". Dies war die erste wissenschaftliche Vereinigung dieser Art in der Geschichte er Astronomie.

Vor 150 Jahren:
Am 22. Juni wurde Hermann Minkowski in Alexotas/Kowno geboren. Minkowski war Professor in Königsberg, Zürich und Göttingen. Er entwickelte die mathematischen Grundlagen für die allgemeine Relativitätstheorie. In seinem 1907 heraus gegebenen Werk "Zeit und Raum" kommt er zu dem Schluss, dass die Zeit neben den drei Raumdimensionen als eine Art vierte Dimension eines Raum-Zeit-Kontinuums zu betrachten ist.

Vor 65 Jahren:
Am 27. Juni 1949 entdeckte Walter Baade einen Asteroiden, der der Sonne sogar näher kommen kann als der Planet Merkur. Das Objekt nähert sich der Sonne bis auf 28,3 Mio. km, wobei die Temperatur an seiner Oberfläche auf etwa 500°C ansteigt. Baade nannte den neuentdeckten Asteroiden Ikarus, nach dem legendären Flieger der griechischen Mythologie, der der Sonne zu nahe kam. Ikarus umrundet die Sonne in 409 Tagen auf einer sehr elliptischen Bahn. Sein sonnenfernster Bahnpunkt liegt weit außerhalb der Marsbahn.
Am 12. Juni 1843 wurde in Aberdeen David Gill geboren. Der schottische Astronom war Direktor der Sternwarte am Kap der guten Hoffnung. Er führte um 1900 vor allem photographische Aufnahmen des südlichen Himmels durch.

Vor 50 Jahren:
Am 16. Juni 1964 startet mit Wostok 6, dem letzten Raumfahrzeug dieser sowjetischen Serie von Raumflugkörpern, die erst sowjetische Kosmonautin W. Tereschkowa an Bord.

Vor 10 Jahren:
Am 19. Juni 2004 wurde ein Objekt entdeckt, dass den Namen (99942) Apophis bekam. Dieses Objekt wird der Erde im April 2029 zwar sehr, sehr nahe kommen, aber nicht aufschlagen. Der rund 270 m große Apophis wird im Bereich der geostationären Bahn die Erde passieren und eine Helligkeit von 3,3 mag erreichen.
Am 8. Juni 2004 fand einer der seltensten Himmelsschauspiele statt: Ein Venus-Transit. Zwischen 7:20 und 13:20 zog der Planet vor der Sonne vorbei. Dies konnte in weiten Teilen der Welt gut beobachtet werden. Acht Jahre später, am 6. Juni 2012 fand wieder ein Venus-Transit statt. Dies war aber der letzte, den ein heute lebender Mensch beobachten konnte, da der nächste Venus-Transit erst am 11. Dezember 2117 stattfinden wird.

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Juli:

Vor 405 Jahren:
Im Juli 1609 zeichnete der englische Lehrer Thomas Harriot die erste Mondkarte aufgrund von Beobachtungen am Fernrohr. Auf dieser Karte sind schon viele Einzelheiten gut zu erkennen. Harriots Mondkarte war sogar genauer als die von Galileo einige Monate später angefertigte Karte.

Vor 45 Jahren:
Am 20. Juli 1969 war die erste Landung von Menschen auf dem Mond. Apollo 11 startete am 16. Juli 1969 mit den Astronauten Neil Armstrong, Edwin Aldrin und Michael Collins an Bord. Am 19. Juli schwenkte Apollo 11 samt der Mondfähre in die Mondumlaufbahn ein.
Am 20. Juli trennten die Astronauten Mondfähre und Apollo-Raumfahrzeug voneinander. Armstrong und Aldrin setzten zur Landung auf dem Mond an. Collins verblieb mit dem Apollo-Raumfahrzeug in der Mondumlaufbahn.
Am 20. Juli 1969 um 15 Uhr 17 Minuten MEZ landete die Mondfähre im Mare Tranquillitatis. Und am 21 Juli 1969 um 3 Uhr 56 Minuten MEZ betrat Neil Armstrong (gefolgt von Aldrin) als erster Mensch den Mond. Zweieinviertel Stunden verbrachten die Männer auf dem Mond und sammelten 21 kg Mondgestein ein. Dann kehrten sie wohlbehalten zu ihrem Kollegen Collins zurück, der die ganze Zeit den Mond mit dem Apollo-Raumfahrzeug umkreist hat.
Am 24. Juli 1969 um 17 Uhr 50 Minuten MEZ setzte die Raumkapsel auf dem Pazifischen Ozean auf und alle drei Astronauten kehrten gesund zur Erde zurück.

Vor 20 Jahren:
Zwischen dem 16. und dem 22. Juli 1994 fand ein ganz besonderes Himmelsereignis statt:
Rund 20 Bruchstücke des Kometen Shoemaker-Levy 9 stürzten auf der Südhemisphäre Jupiters in die Gashülle des Riesenplaneten. Observatorien auf der ganzen Welt beobachteten dieses seltene Ereignis und benützten den Impakt, um Aussagen über den Kometen selbst und auch über die Jupiter-Atmosphäre zu erhalten.
Rückrechnungen der beobachteten Bahn ergaben, dass Komet SL9 am 7. Juli 1992 bei einem nahen Vorübergang an Jupiter von dessen Gezeitenkräften zerrissen wurde. Im März 1993 entdeckten Eugene und Caroline Shoemaker den geborstenen Kometen. Vor seinem Auseinanderbrechen hatte Komet SL9 wahrscheinlich einen Durchmesser von 1,5 bis 1,8 km.
Das letzte derartige Ereignis fand vermutlich zwischen Oktober 1785 und Februar 1786 statt. Da wurden von Hieronymus Schröter in Lilienthal, Norddeutschland, eine Anzahl ungewöhnlicher Strukturen auf Jupiter beobachtet, die vergleichbar sind mit den Beobachtungen, die mit kleinen Teleskopen im Jahr 1994 gemacht wurden. Als Verursacher kommt der Komet 1783 Pigot in Frage, der nach seinem Entdeckungsjahr nie wieder gesichtet worden ist.

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August:

Vor 550 Jahren:
Am 11. August 1464 starb in Todi/Umbrien der große Theologe und Philosoph Nikolaus Cusanus. Cusanus war ein hohes Mitglied der katholischen Kirche. Ab 1448 war er Kardinal und ab 1458 Generalvikar in Rom unter Papst Pius II. Als Mathematiker und Naturwissenschaftler setzte sich Cusanus schon um 1440 für ein Weltbild ein, das zu seiner Zeit revolutionär wirken musste.
Er vertrat die Idee eines unbegrenzten Kosmos und meinte: Ist das Weltall grenzenlos, dann kann es auch keinen Mittelpunkt besitzen, ergo kann auch die Erde weder Zentrum der Fixsternsphäre noch irgendeiner anderen Sphäre sein. Diese recht modern anmutenden Gedanken dürfen aber nicht über die Wurzeln des Denkens hinweg täuschen. Cusanus kam es in erster Linie auf philosophisches und theologisches Verständnis der Weltdeutung an.

Vor 270 Jahren:
Am 16. August 1744 wurde P. F. Andrè Mèchain in Laon geboren. Der französische Astronom war Mitarbeiter von Delambre bei Meridianmessungen. Darüber hinaus entdeckte Mèchain elf Kometen.

Vor 170 Jahren:
Am 30. August 1844 starb in London Francis Baily. Ursprünglich war Baily Kaufmann, beschäftigte sich aber später mit Astronomie und wurde Mitglied der Royal Society in London und später Präsident der Astronomical Society in London. Er gab verschiedene Sternkataloge heraus und berechnete die mittlere Dichte der Erde.

Vor 100 Jahren:
Am 27. August 1914 entdeckte der österreichische Astronom Johann Palisa auf der Wiener Universitäts-Sternwarte den Kleinplaneten 794 Irenaea. Vermutlich benannt nach Irene Weiß, einer Tochter von E. Weiß, dem Direktor der Wiener Universitäts-Sternwarte. Der Name des 794 Kleinplaneten musste wegen der Existenz von Kleinplanet 14 Irene eine klassische Form bekommen.

Vor 25 Jahren:
Am 20. August 1989 flog die Raumsonde Voyager 2 in nur 4900 km Entfernung an Neptun vorbei. Voyager 2 lieferte erstmals Bilder der Neptunringe und entdeckte die Neptun-Satelliten Proteus, Larissa, Galatea, Despina, Thalassa und Naiad.

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September:

Vor 220 Jahren:
Am 19. September 1794 wurde in Wien der Optiker Simon Plössl geboren. Seine Ausbildung bekam Plössl bei F. Voigtländer. Er eröffnete 1823 in Wien eine optische und mechanische Werkstatt, in der unter anderem auch hervorragende Fernrohre hergestellt wurden.

Vor 210 Jahren:
Am 1. September 1802 wurde von Karl Harding der dritte Kleinplanet, Juno, entdeckt. Obwohl Juno zu den vier allerersten Kleinplaneten gehört, ist diese frühe Entdeckung eher einem Zufall zu verdanken, da Juno kein sehr helles Objekt ist. Mit einem Durchmesser von 244 km ist Juno auch der kleinste der vier erstentdeckten Asteroiden. Juno hat eine sehr exzentrische Bahn und war zur Zeit seiner Entdeckung der Erde relativ nahe, so dass er ungewöhnlich hell erschien.

Vor 100 Jahren:
Am 7. September 1914 wurde in Iowa der amerik. Physiker James Alfred Van Allen geboren. Er entwickelte die Aerobee-Rakete und war an der Durchführung des Internationalen geophysikalischen Jahres 1957/58 maßgebend beteiligt. Van Allen entdeckte aus Messungen des Satelliten Explorer 1 die Strahlungsgürtel der Erde, die nach ihm Van Allen-Gürtel benannt wurden.

Vor 65 Jahren:
Am 23. September 1949 wurde der Trojaner-Asteroid Telamon in Heidelberg von Karl Reinmuth entdeckt. Telamon hat eine Albedo von nur 0,01 und ist damit ein sehr, sehr dunkles Objekt. (Schwärzer wie eine Wandtafel). Telamon ist 115 km groß und bewegt sich im Lagrangepunkt 4 des Systems Jupiter Sonne.

Vor 40 Jahren:
Am 10. September 1974 wurde von Charles Koval der 13. Jupitermond entdeckt. Er wurde Leda getauft. Ledas mittlere Entfernung von Jupiter ist 11,1 Mio km. Die Umlaufzeit beträgt 239 Tage. Der Durchmesser dieses Jupiter-Satelliten wird auf 15 km geschätzt.

Vor 30 Jahren:
Am 11. September 1984 erzeugten Wissenschaftler im Rahmen des deutsch-amerikanisch-britischen AMPTE-Raumfahrtprojekts zum ersten Mal eine künstliche Plasmawolke in großer Höhe über der Erde. Bei diesem physikalischen Großversuch wurden in längeren zeitlichen Abständen insgesamt sieben farbige Metalldampfwolken im Weltraum freigelassen. Zweck dieses Experiments war zu untersuchen, wie sich die im Weltraum ausgestreuten Spurenstoffe innerhalb und außerhalb des Erdmagnetfelds verteilen.

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Oktober:

Vor 90 Jahren:
Am 23. Oktober 1924 wurde von Walter Baade in Bergedorf/Deutschland der Kleinplanet Ganymed entdeckt. (Nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Jupitermond). Ganymed gehört zur Familie der Amor-Asteroiden. Das sind Marsbahnkreuzer die der Erde relativ nahe kommen können. Nach Eros, Albert und Alinda war Ganymed der vierte Marsbahnkreuzer der entdeckt wurde. Heute sind hunderte Asteroiden mit ähnlichen Bahneigenschaften bekannt.

Vor 55 Jahren:
Am 4. Oktober 1959 startete die sowjetische Mondsonde Lunik 3. Es war die erste Raumsonde, die Aufnahmen von der Rückseite des Mondes machte. Lunik 3 umflog den Mond im Abstand von 6300 km. Beim Überflug der Mondrückseite machte die Raumsonde im Zeitraum von 40 Minuten eine größere Anzahl von Aufnahmen. Drei von den Bildern wurden von den Sowjets ausgewählt und publiziert.

Vor 50 Jahren:
Am 12. Oktober 1964 startete Woschod 1 mit den drei Kosmonauten Komarow, Fecktistow und Jegorow an Bord. Sie machten sechzehn Erdumläufe. Dauer 1 Tag und 17 Minuten. Es war die erste Drei-Mann-Raumkapsel.

Vor 45 Jahren:
Am 14. Oktober 1969 startete der 400 kg schwere Forschungssatellit Interkosmos 1 (UDSSR )Der Forschungssatellit hatte die Aufgabe die UV- und Röntgenstrahlung der Sonne zu messen und deren Einflüsse auf die Hochatmosphäre der Erde festzustellen.

Vor 40 Jahren:
Am 28. Oktober 1974 startete die sowjetische Mondsonde LUNA 23. Sie erreichte die Mondumlaufbahn am 2.11.1974 und landete am 6. November 74 auf der Mondoberfläche. LUNA 3 kehrt am 9. 11. 1974 zur Erde zurück. Leider misslang die Bodenprobenentnahme.

Vor 30 Jahren:
Am 20. Oktober 1984 starb in Tallahassee, Florida, der englische Physiker Paul Dirac. Dirac war Professor für Mathematik in Cambridge und arbeitete auf dem Gebiet der Wellenmechanik. Er äußerte bereits 1930 die Vermutung, dass es „Antiteilchen“ geben müsse. 1933 erhielt er zusammen mit E. Schrödinger den Nobelpreis für Physik.

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November:

Vor 180 Jahren:
Am 8. November 1834 wurde in Berlin Johann Karl Friedrich Zöllner geboren. Der deutsche Astronom war Professor in Leipzig und beschäftigte sich vor allem mit der Messung der scheinbaren Helligkeit von Himmelsobjekten.

Vor 150 Jahren:
Am 23. November 1864 starb in Pulkowa Friedrich Georg Wilhelm Struve. Der bekannte Astronom war Direktor der Sternwarte in Pulkowa. 1837 veröffentlichte Struve unter der Bezeichnung „Mensura micrometricae“ einen ersten zuverlässigen Katalog von Doppelsternen. Neben F. W. Bessel war F. G. W. Struve einer der ersten, der die Parallaxe eines Sterns, und zwar der Wega, bestimmte.

Vor 80 Jahren:
Am 19. November 1934 starb in Leiden der holländische Astronom William de Sitter. Er war ein Schüler von J. C. Kapteyn. Von 1897 bis 1899 war er am Kap-Observatorium in Südafrika tätig. 1908 wurde er Professor für Astronomie an der Universität in Leiden und Direktor der dortigen Sternwarte. Sitter beschäftigte sich vor allem mit Fragen der Kosmologie und der Anwendung der allgemeinen Relativitätstheorie.

Vor 50 Jahren:
Am 28. November 1964 startete die Marssonde Mariner 4. Die Raumsonde flog am 14. Juli 1965 in nur 9844 km Entfernung am Mars vorbei und lieferte die ersten Nahaufnahmen (21 Bilder) von der Oberfläche des Planeten sowie die ersten Daten vom Mars.

Vor 45 Jahren:
Am 14. November 1969 startete die amerikanische Mondsonde Apollo 12. An Bord waren die Astronauten Charles Conrad, Richard Gordon und Alan Bean. Es war die zweite bemannte Mondlandung. Gordon blieb im Mutterschiff und Conrad und Bean landeten mit der Mondfähre im Südosten des Oceanus Procellarum.in unmittelbarer Nachbarschaft der früher dort gelandeten unbemannten Mondsonde Surveyor 3 (Sept. 1967). Die Astronauten brachten 34 kg Mondgestein zurück.

Am 8. November 1969 startete der Forschungssatellit mit Namen AZUR in All. AZUR war der erste in Deutschland entwickelte und gebaute Meßsatellit. Er wurde mit Hilfe einer amerikanischen Scout-Rakete in eine Umlaufbahn zwischen 381 und 3200 km Höhe und einer Bahnneigung von 101,35° eingeschossen. Der Satellit, dessen Meßprogamm1970 beendet wurde, untersuchte vor allem die von der Sonne stammenden Protonenströme sowie die Polarlichter.

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Dezember:

Vor 420 Jahren:
Am 2. Dezember 1594 starb in Duisburg Gerhard Mercator. Er war Mathematik-Lehrer in Duisburg und wurde vor allem durch die Herstellung von Erdkarten bekannt. Ferner erstellte er 1541 einen Globus und 1569 eine vor allem für die Seefahrt bestimmte Weltkarte. Mercator war ein Verfechter der sogenannten Kosmographie, die sowohl die Schöpfungs-Geschichte, als auch die damalige Astronomie, Geologie und Ethnographie mit einbeziehen sollte.

Vor 180 Jahren:
Am 15. Dezember 1834 wurde Charles Augustus Young in Hannover/Pa geboren. Der amerikanische Astronom wurde 1868 Professor am Dartmouth College und 1877 Professor in Princeton. Young beschäftigte sich vor allem mit der Sonne. 1869 entdeckte er während einer totalen Sonnenfinsternis die grüne Spektrallinie der Sonnenkorona und die umkehrende Schicht. (Dies ist eine knapp oberhalb der Photosphäre der Sonnen gelegene Schicht, in er die Absorptionslinien im Sonnenspektrum entstehen bzw. die Emissionslinien in Absorptionslinien umkehren.)

Vor 110 Jahren:
Im Jahr 1904 gehen drei neue Observatorien in Betrieb. In Europa die Sternwarten von Innsbruck und Barcelona und in den Vereinigten Staaten das Höhenobservatorium am Mount Wilson. In Innsbruck befindet sich im Jahr 1904 ein Spiegelteleskop mit einem Durchmesser von 40 cm. In Barcelona ist es ein Doppelrefraktor (visuell und fotografisch) mit einem Durchmesser von jeweils 38 cm und Brennweiten von 600 cm bzw. 380 cm. Das US-Observatorium hat 1904 einen 18-m-Spektrographen, mit dem vor allem Sonnenflecken erforscht werden. 1908 kommt ein 152 cm Teleskop dazu und 1917 ein 254 cm Spiegelteleskop, das für die nächsten drei Jahrzehnte das größte und leistungsstärkste Instrument blieb.

Vor 50 Jahren:
Am 17. Dezember 1964 starb in Mt. Vernon/New York Victor Franz Hess. Der österreichische Physiker war Professor in Graz und später an der Forham Universität in New York. Im Jahr 1911 entdeckte Hess zugleich mit Kohlhörster die kosmische Strahlung, wofür er 1936 den Nobelpreis für Physik erhielt.

Vor 40 Jahren:
Am 10. Dezember 1974 startete die interplanetare Sonnensonde HELIOS 1. Die Sonde näherte sich der Sonne bis auf 48 Millionen Kilometer und übermittelte Daten über den sonnennahen interplanetaren Raum. Seit 1981 ist HELOIS 1 nicht mehr funktionstüchtig.

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Verein Kuffner Sternwarte