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News 1997
15. Februar 1997
Jüngste Beobachtungen haben es erwiesen: Hale-Bopp wird eine ganz spektakuläre Erscheinung. Schon jetzt ist der Komet nur wenig schwächer als Deneb, mit 2-3° Schweif. Im Feldstecher erkennt man einen 5° langen Haupt- und einen 2° langen Nebenschweif. (AP)
März 1997
Unsere Aktivitäten im Zuge Hale-Bopp erweisen sich - fast möchte man sagen, erwartungsgemäß - als Publikumshit: Die beiden Veranstaltungen auf der Sophienalpe am 7. und 8. März wurden von jeweils rund 100 BesucherInnen gestürmt, und Dank unseres Konzepts gab es genug Platz und Beobachtungszeit für alle.
Den Veranstaltungen war eine exzellente Vorberitung und vor allem Medienarbeit vorangegangen. Das herrliche Vorfrührlingswetter trug auch noch zum Erfolg bei.
Komet Hale-Bopp wird zum Superstar: Bereits jetzt hat er die 0. Größenklasse erreicht und er wird noch heller! Neueste Beobachtungen lassen ca. -1 mag erwarten. Hale-Bopp, das steht jetzt schon fest, übertrifft Hyakutake und kommt an 1976/West deutlich heran - ein wahres Kometenfest erwartet zu Ostern, wenn die beste Sichtbarkeit und maximale Helligkeit erreicht werden.
April 1997
Unsere Aktivitäten im Zuge Hale-Bopp erweisen sich als Publikumshit. Die Station auf der Sofienalpe wird an schönen Tagen von Dutzenden Schaulustigen frequentiert (Spitzen weit über 100), und auch das Forum für Astronomie / Hale-Bopp sorgt für Interesse an unserem Verein. Insgesamt konnten, trotz des schlechten Wetters und nach rund der Hälfte der Sichtbarkeit, über 1.000 Besucher gezählt werden.
Letzter Stand: Über 1.300 Besucher auf der Sophienalpe und noch 2 Wochen!
Aufgrund der großartigen Sichtbarkeit des Kometen und des Erfolgs der Aktion werden beide Veranstaltungen, Erlebnis Hale-Bopp auf der Sofienalpe und Forum für Astronomie/Hale-Bopp auf der Kuffner-Sternwarte, bis 30. April verlängert. Sofienalpe täglich, Forum Hale-Bopp an den nicht von der VHS genutzten Tagen.
Wegen des großen Erfolgs unserer Station auf der Sophienalpe, den guten Beobachtungsbedingungen und vor allem, weil dieser Platz von zahlreichen Amateurastronomen mit Fernrohren frequentiert wird und so neue Kontakte geschaffen werden können, wird unsere Station auf der Sophienalpe nun, auch nach Hale-Bopp, zur Dauereinrichtung.
Beginnen mit 3. Mai werden alle 14 Tage öffentliche Sternabende angekündigt und bei Schönwetter auch gehalten. Als Leiterin dieser Aktion hat sich Anneliese Haika dankenswerterweise freiwillig gemeldet. Die Station wird im Normalfall mit einer/m Hauptverantwortlichen und einer/m Assistent(in) besetzt sein. Wer auf der Sophienalpe Führungen halten will, wende sich an Anneliese. Voraussetzung: Qualifikation, Auto und ein Fernrohr, das jeweils mitgebracht werden muß.
Nur noch Mars und Sirius sind am Himmel heller als Hale-Bopp. Mit einer Helligkeit von -1 mag und sogar heller ist er bereits in der Dämmerung zu erkennen. Bei völliger Dunkelheit ist Hale-Bopp ein Anblick, den man nicht so rasch vergißt: Bis zu 10° lang reicht der breit gefächerte Schweif; neben einem dünnen, schwachen, gerade verlaufenden Gasschweif erkennt man den hellen, breiten und gebogenen Staubschweif.
Unsere im Zuge von Hale-Bopp eingerichteten Internet-Homepages erfreuen sich regen Interesses: So zählt die Hale-Bopp-Österreich Seite bereits über 10.000 Zugriffe seit Anfang Februar. Auch die HBPN-Europa Seite, die wir im Zuge des Projekts Astronomy Online der ESO eingerichtet haben, wurde mittlerweile 2.000 Mal besucht, und nach wie vor werden neuen Links aus ganz Europa aufgenommen.
27. Mai 1997
Bis vor kurzem galt Beteigeuze im Sternbild Orion als der Stern mit dem größten scheinbaren Durchmesser. Jetzt hat ihm R Doradus, ein roter Riese am südlichen Sternenhimmel, den Rang abgelaufen; sein Durchmesser ist um nahezu ein Drittel größer als der von Beteigeuze.
Der scheinbare Durchmesser eines Sternes gibt an, wie groß der Stern von der Erde aus gesehen ist. Das hat nicht nur mit dem wahren Durchmesser des Sternes zu tun, sondern auch mit seiner Entfernung vom Beobachter. Beispielsweise würde eine Münze, dicht vor das Auge gehalten, einen größeren scheinbaren Durchmesser besitzen als unsere Sonne (die einen wahren Durchmesser von rund 1,4 Millionen Kilometern besitzt).
Es ist ausgesprochen schwierig, den scheinbaren Durchmesser von Sternen zu bestimmen; diese Objekte sind zwar sehr groß, aber auch ungeheuer weit entfernt. Zum Beispiel: ein (hypothetischer) Beobachter in der Umgebung des nächsten Fixsternes sähe unsere Sonne so groß wie ein 10 Schilling-Stück in einer Entfernung von etwa 500 Kilometern (!). Der Bau immer größerer Fernrohre hilft dabei nur wenig, da mit wachsendem Durchmesser ein solches Instrument theoretisch zwar immer kleinere Objekte auflösen kann, in der Praxis aber ab einer bestimmten, sehr niedrigen, Grenze nichts mehr bringt. Der Grund dafür sind ständige Wirbel in unserer Atmosphäre, die die Bilder von Sternen verzerren. Dieses Funkeln der Sterne ist auch mit freiem Auge leicht zu beobachten.
Um diesem Effekt zu entgehen wandten Astronomen der Europäischen Südsternwarte ESO einen Trick an: Der Hauptspiegel des New Technology Telescope (NTT, mit 3,5 m Durchmesser) wurde mit einer undurchsichtigen Maske abgedeckt, in die sieben Löcher in einem kreisförmigen Muster geschnitten waren. Jedes dieser Löcher besaß einen Durchmesser von nur 25 cm, und war damit kleiner als die Wirbelzellen in der Atmosphäre. Durch die Maske wurden also die meisten Störungen aus dem Bild entfernt; das Auflösungsvermögen des Instrumentes war hingegen nicht beeinträchtigt. Durch die sieben Löcher wurden sieben Bilder erzeugt, die sich gegenseitig überlagerten und ein Muster bilden. Durch den Vergleich der Muster eines großflächigen und eines kleinen Sternes (der sogar für diese Anordnung nur als Punkt zu erkennen ist) ist es möglich, Rückschlüsse auf den Durchmesser des größeren Sternes zu ziehen.
Es erscheint auf den ersten Blick absurd, ein großes Fernrohr zum Teil abzudecken. Auf diese Art wurde allerdings die wichtigste Voraussetzung für diese Art der Beobachtung geschaffen: Die Teilbilder sind absolut synchron, können also leicht überlagert werden. Stammen die Teilbilder hingegen von verschiedenen Fernrohren, muß mit sehr viel Sorgfalt darauf geachtet werden, daß sie streng synchron überlagert werden; ist die Synchronisation fehlerhaft, löschen sich die Teilbilder gegenseitig aus, anstatt sich zu ergänzen.
Ein derartiges Instrument, das Very Large Telescope (VLT) der ESO wird genau diese Fähigkeit haben; es ist zur Zeit im Bau, wird aber erst in einigen Jahren in Betrieb gehen. Es werden dann zum Beispiel Untersuchungen von Oberflächen anderer Sterne (nicht nur von unserer Sonne) möglich sein.
(RG)
Die Vorbereitungen für den am 24. Sept. 1997 geplanten Start der Raumsonde Lunar Prospector laufen auf Hochtouren. Dies ist das erste Projekt in NASA´S neuem Programm unter dem Motto "schneller,besser, billiger". Die gesamten Kosten der Mission, inklusive Raketenstart und Datenauswertung, betragen 63 Mio. Dollar. Das ist deutlich weniger als vergleichbare Weltraummissionen bis jetzt gekostet haben.
Warum das Interesse der NASA am Mond wiedererwacht ist liegt daran, daß immer noch mehr als 75 % seiner Oberfläche nicht im Detail vermessen wurden; auch wichtige Fragen über die Geschichte des Mondes, dessen geologische Zusammensetzung und die Vorgänge in seinem Inneren sind bis heute nur zu einem kleinen Teil beantwortet. Der Lunar Prospector ist ein kleines, drehstabilisiertes Raumfahrzeug mit einem Gewicht von rund 300 kg.
Während des ein Jahr dauernden Orbits um den Mond soll die Sonde direkt vor Ort die Existenz von Wassereis in den Polarregionen nachweisen, welches schon die Clementine- Mission aufgrund von Radarmessungen vermutet hat. Ferner wird der Lunar Prospector auch nach anderen Resourcen, wie Mineralien oder Metallen suchen. Wenn die Suche nach Wassereis von Erfolg gekrönt ist, wären die technischen Voraussetzungen für den Bau einer Mondbasis und die Erzeugung von Raketentreibstoff (was wichtig für einen Rückflug zur Erde wäre) gegeben. Einige wissenschaftliche Instrumente sollen an den Auslegern des Prospectors montiert werden:
Ein Neutronen-Spektrometer, welcher Wasser selbst in kleinsten Mengen nachweisen kann. Ebenso ein Gammastrahlen-Spektrometer; dieser kann die Oberfläche des Mondes nach dem Vorhandensein von Elementen wie Uran,Aluminium,Titan, Silizium und Sauerstoff abtasten. Weiters soll ein Alpha-Teilchen-Spektrometer die Häufigkeit von tektonischen und vulkanischen Aktivitäten messen und eventuell ausströmendes Radongas lokalisieren. Ein Magnetometer und ein Elektronen-Reflektor sollen die Magnetfelder des Mondes untersuchen. Der Mond hat nicht wie die Erde magnetische Pole, sondern mehrere kleinere Magnetfelder. Die Wissenschafter hoffen, mehr über deren Entstehung zu erfahren.
Das Doppler-Gravitations-Experiment versucht genaue Kentnisse über die Gravitation des Mondes und eventueller Schwankungen derselben zu erforschen. Daraus kann die Dichte der Mondkruste und auch des Mondkernes ermittelt werden.
Der Start wird auf Cape Canaveral mit einer Dreistufenrakete, entwickelt bei Lockheed Martin, Sunnyvale,CA. erfolgen. Wenn die Sonde nach 5 Tagen den Mond erreicht, wird sie in einer Höhe von 100 km in den Orbit einschwenken und mit ihrer Arbeit beginnen.
Falls nach der einjährigen Mission noch genug Treibstoff vorhanden ist, wird sie ihre Arbeit im wesentlich niedrigeren Orbit von nur 10 km Höhe fortsetzen, bis der letzte Treibstoff verbraucht ist und der Lunar Prospector auf den Mond stürzt.
(SP)
Fest steht, daß Vesta die größte geologische Vielfalt von allen Asteroiden hat; Sie hat helle und dunkle Gebiete und ist damit unserem Mond ähnlicher als andere kleine Körper in unserem Sonnensystem.
Spektroskopische Messungen weisen darauf hin, daß eine Basaltschicht auf Vestas Oberfläche vorhanden ist, woraus man schließen kann, daß es einst Lava gab. Dies ist ein überraschender Beweis dafür, daß der Asteroid einst einen flüssigen Kern hatte, so wie ihn unsere Erde heute noch hat.
Eine Möglichkeit ist, daß Vesta aus einer Zusammenballung von kleinerem Material und radioaktivem Geröll bestand.(z.B. solches wie Isotope von Aluminium-26). Dieses radioaktive "Schrapnell" kam möglicherweise von einer nahen Supernovaexplosion. (Wahrscheinlich die Supernova welche zur Geburt unseres Sonnensystems führte). Die heißen Isotope schmolzen den Kern, was die Ursache für die Trennung des Asteroiden- materials war: Schwereres, dichteres Material sank in das Zentrum, während leichteres Gestein an die Oberfläche stieg. Dies ist die allen erdähnlichen Planeten gemeinsame Struktur. So wie Vestas Oberfläche heute aussieht, kann man annehmen, daß es einst Lavaströme auf dem Asteroiden gab.
Das geschah vor mehr als vier Milliarden Jahren. Die Oberfläche hat sich in dieser Zeit kaum verändert, abgesehen von gelegentlichen Meteorit-Impakten. Einer oder mehrere besonders große Impakte rissen Stücke aus der Kruste des Asteroiden und legten tiefer gelegenes Material, sogenannte Olivine frei. (Das ist gesteinsbildendes, rhombisches Material, oliv- bis dunkelgrün, ein Magnesium-Eisensilikat) welches wahrscheinlich in größeren Mengen auch in unserem Erdmantel vorkommt. Einige dieser mit großer Wucht herausgerissenen Stücke landeten nach langer Reise als Meteorite auf unserer Erde. Ihre Herkunft erkannte man an der Ähnlichkeit der spektralen Zusammensetzung zwischen den Meteoriten und Vestas Oberfläche.
Im Okt. 1960 sahen zwei Arbeiter in Millbillillie , West-Australien, einen Feuerball über ihren Köpfen auf die Erde zurasen. Zehn Jahre später wurden Bruchstücke gefunden, welche von ganz anderer Beschaffenheit waren als der rötliche Sand, welcher für diese Gegend typisch ist. Diese Meteoritenstücke hatten eine schwarzglänzende, geschmolzene Kruste, welche durch Reibung beim Eintritt in die Erdatmosphäre entstand.
Auch bei verschiedenen anderen Meteoriten kann man die Spur ihrer Herkunft zum Asteroiden Vesta zurückverfolgen. Die chem. Zusammensetzung dieser Meteorite weist deswegen auf Vesta hin, weil die einzigartige ungewöhnliche Struktur der Pyroxene, das ist eine wichtige gesteinsbildende Mineralgruppe - sogenannte Kettensilikate- dieselbe spektrale Eigenschaft besitzen.
Pyroxene kommen in Lavaflüssen vor, das bedeutet, daß die Meteorite vor Milliarden von Jahren entstanden sind, als auf Vestas Oberfläche noch Lava floß. Die Struktur der Mineral- körner dieser Meteorite weist ferner darauf hin, daß sie zuerst geschmolzen und dann wieder gefroren sind.
Die Isotope (oxigierte Atome mit unterschiedlicher Anzahl von Neutronen) in den diversen Meteoritenproben sind von anderer Beschaffenheit als solche Isotope, welche bisher in den Steinen auf der Erde, dem Mond und den meisten Meteoriten gefunden wurden. Die Meteorite haben darüber hinaus dieselben Pyroxene als die anderen kleinen Asteroiden, welche laufend in der Nähe von Vesta entdeckt werden. Die Wissenschafter betrachten sie als abgesplitterte Teile von Vestas Oberfläche. Dieser "Schutt" dehnt sich den ganzen Weg bis zur Kirkwood Lücke aus, wo er ein jähes Ende findet. Diese Region ist frei von Asteroiden, weil Jupiters Gravitation die kleinen Körper vom Hauptgürtel weg in einen neuen Orbit schleuderte welcher die Erdbahn auf ihrem Weg um die Sonne kreuzt. Durch spätere Kollisionen brachen die Stücke nochmals auseinander und wurden Richtung Kirkwood-Lücke geschleudert und einige davon aufgrund dieses Kollisionskurses Richtung Erde.
Einig Wissenschafter von der ESA und von Hubbel`s Wide Field and Planetary Camera 2 sammelten Bilder von der Vesta in vier Farben des Lichts im Zeitraum zwischen dem 28.Nov. und dem 1. Dez. 1994. Zu dieser Zeit war Vesta 252 Mio.km von der Erde entfernt. Ende Dez.94, als Vesta 16 Mio. km näher bei der Erde war, machte die HST`s Faint Object Camera Aufnahmen mit größerer Vergrößerung.
Diese Ergebnisse wurden komplettiert mit Infrarot-Aufnahmen welche am 11. Dez. 96 von Olivier Hainaut und seinen Kollegen mit einer Adaptive-Optic-Camera beim European-Southern Observatory mit einm 3,6 m Teleskop in Chile gemacht wurden. Nach der Auswertung der Daten vom Hubble und von der ESO hoffen die Astronomen, eine Landkarte von Vestas Oberfläche erstellen zu können.
August 1997
Am 3. August, 30 Tage nach der Landung, endete der Hauptteil der Mars Pathfinder Mission. Laut Dr. Matthew Golombek hatte das MPF Flight Team bereits vier Tage zuvor alle wissenschaftlichen und technischen Ziele erreicht. Die Pathfinder Sonde schickte 1,2 Gigabits an Daten und 9.669 Bilder zur Erde. Das weltweit große Interesse der Öffentlichkeit zeigte sich in 565,902.373 Zugriffen auf die 20 Mirrorsites der MPF Homepage zwischen 1. Juli und 4. August.
Einige der bisher erstaunlichsten Ergebnisse der Untersuchungen sind die extremen Temperaturschwankungen auf dem Mars (etwa 20° Celsius in wenigen Minuten) und der rasche Temperaturabfall ein bis zwei Meter über der Oberfläche. Die Geologen beschäftigt vor allem der hohe Silikatgehalt des ersten untersuchten Steins, "Barnacle Bill". Er deutet darauf hin, daß der Mars in seiner Frühzeit wesentlich stärker geologisch aktiv war, als bisher angenommen wurde.
Während die Instrumente der Sonde Daten über Marswetter und Atmosphäre sammelte, war das Marsauto "Sojourner" kreuz und quer unterwegs, um die Zusammensetzung von Gestein und Boden zu untersuchen. Sojourners Fahrten sind in mehreren Videos auf der MPF Homepage zu bewundern.
Die Reise des kleinen Fahrzeugs begann vor einem Monat bei dem Felsen "Barnacle Bill" und führte weiter zu "Yogi", danach zu dem flachen, weißen Stein "Scooby Doo" und zu einem dunklen Fleck nahe "Lamb". Die nächsten Stationen waren die Felsen "Souffle", "Calvin and Hobbes" und "Mini Matterhorn". Dabei legte Sojourner selbständig Wegstrecken von bis zu 6m zurück. Nach der Analyse des Bodens der sogenannten "Mermaid Dune" sollte der "Rock Garden" das nächste Ziel des Marsautos sein. Doch nach 10 cm Fahrt schaltete der Neigungsmesser den Rover vorübergehend ab. Insgesamt hat Sojourner in den ersten 30 Tagen auf dem Mars 52 m zurückgelegt und dabei die in "Carl Sagan Memorial Station" umbenannte Sonde einmal umrundet.
Am 3. und 4. August wurde der Sonde und dem Rover eine Zwangspause verordnet, um die Batterien wieder aufzuladen. Danach ging die bis jetzt so erfolgreiche Mission in die Verlängerung.
Wie Dr. Matthew Golombek bei der Pressekonferenz am 8. August bekannt gab, hofft man, den Rover noch bis zu zwei Monate lang verwenden zu können. Eine zweite Umrundung der Sonde soll noch weitere geologische Daten der Marsoberfläche bringen. Sollte Sojourner dann immer noch funktionieren, so plant man, das Fahrzeug auf einen nahegelegenen flachen Hügel hinter "Yogi" zu schicken. Von dort aus könnte die Kamera im Rover Bilder des Landeplatzes aus völlig neuer Perspektive liefern und vielleicht sogar über den Hügel auf neue Marslandschaften schauen.
Die deutschen Astronomen Hahn und Mottola, zwei Wissenschafter vom Institut für Planetenforschung in Berlin, hatten den Kleinplaneten (3671) Dionysus Anfang Juni von der Europäischen Südsternwarte (ESO) in Chile aus beobachtet. Dabei entdeckten sie Lichtschwankungen auf dem Asteroiden. Sie folgerten daraus, daß ein kleiner Himmelskörper Dionysus umkreist. Kurze Zeit später wurde diese leichte Verdunkelung am Ondrejov-Observatorium bei Prag erneut beobachtet und zwar zu dem Zeitpunkt, den die deutschen Astronomen vorausberechnet hatten. Damit wurde erstmals von der Erde aus ein Mond entdeckt, der einen erdnahen Asteroiden umkreist. Dieser winzige Mond erhielt den provisorischen Namen S/1977(3671)1.
Der Asteroid (3671) Dionysus wurde 1984 von C. und E.(+) Shoemaker entdeckt. Er gehört zur Familie der Amor-Asteroiden; diese haben eine Periheldistanz zwischen 1 AE und 1,3 AE. Die Bahnen dieser Amor-Gruppe berühren also unter Umständen die Erdbahn. Dionysus wird daher von der IAU als "Critical-List-Object" geführt. Am 6. Juli 1997 wird dieser Asteroid im Abstand von nur 17 Mio.km an der Erde vorbeiziehen; er erreicht dann eine scheinbare Helligkeit von 14,9 mag. Sonst ist er schwächer als 20 mag. Dionysus ist dann von der Südhalbkugel mit einem etwas größeren Fernrohr im Sternbild Crater (Becher) beobachtbar. Alle dreizehn Jahre kommt er der Erde so nahe. Der Asteroid ist 1,5 km mal 1 km groß und hat eine Umlaufzeit von 3,25 Jahren.
Am 27. Juni 1997 ist die Raumsonde NEAR (Near Earth Asteroid Rendezvous) in einem Abstand von 1200 km am Asteroiden "253Mathilde" vorbeigeflogen und hat dabei mehr als 500 Aufnahmen gemacht. Mathilde ist der größte Kleinplanet der bisher von einer Raumsonde besucht worden ist. Er hat einen Durchmesser von 64 km und besteht im wesentlichen aus Kohlenstoff. 253 Mathilde wurde 1885 in Wien von J. Palisa entdeckt. Der 14,5 mag. helle Kleinplanet hat eine Umlaufzeit von 4,3 Jahren.
Die Bilder zeigen einen im Vergleich zu den Asteroiden Gaspra und Ida (Bild 3) annähernd runden Körper mit einigen größeren Kratern.
(SP)
Eine der noch immer offenen Fragen der modernen Astronomie, die eigentlich bis Heute nicht wirklich befriedigend beantwortet werden konnte, ist die der Entstehung unseres Erdmondes. Obwohl zahlreiche Theorien dazu entwickelt wurden, konnte keine wirklich schlüssig alle damit im Zusammenhang stehenden Prozesse wirklich erklären.
Wie die Austria Presse Agentur (APA) am 28.7.97 berichtete (http://www.apa.co.at/), haben nun Forscher des Labor für Atmosphären- und Kernphysik der Universität von Boulder, Colorado auf einer Tagung in Cambridge, Massachusetts, ein Modell vorgestellt, das auf detaillierten Analysen von Mondgestein der Apollo-Missionen der NASA beruht. Schon damals wurde vermutet, daß der Einschlag einen Himmelskörpers auf der Erde der Ursprung der Entstehung des Erdtrabanten sein könnte.
Mit Hilfe von analytischen Studien und hydrodynamischen Simulationen ist es einem Forscherteam um Robin Canup ( http://ganesh.colorado.edu/nick/canup.html) gelungen diese Hypothese zu erhärten (Robin M. Canup and Larry W. Esposito: Accretion of the Moon from an Impact-Generated Disk International; Journal of Solar System Studies; Volume 119 (2), February 1996, p. 427). Die ursprüngliche Annahme ging davon aus, daß ein Himmelskörper von der Größe des Mars mit der Erde kollidierte. Ein solcher Körper hätte aber nicht genug Einschlagsenergie gehabt um ausreichend Material zur Bildung unseres relativ großen Mondes zu liefern. Canup und sein Team haben nun herausgefunden, daß bei einem seitlichen Aufprall eines Himmelskörpers mit etwa der zweieinhalb bis dreifachen Masse des Mars, vor etwa 4,5 Milliarden Jahren, genug Material von den oberen Erdschichten in den Weltraum geschleudert worden wäre um daraus den Mond zu formen. Dieses sei ursprünglich in einer gasförmigen Scheibe um die Erde verteilt worden und hätte sich dann im Laufe der Zeit zum Mond zusammengefügt. Die Annahme eines seitlichen Aufpralls würde nach Angaben der Forscher außerdem erklären, warum sich die Erde ungewöhnlich schnell dreht.
Oktober 1997
Die Raumsonde Galileo hat die wohl großräumigste Veränderung auf der Oberfläche von Io seit Beginn der Mission beobachtet: Nahe dem bekannten Vulkan Pele entstand Pillan Patera, mit einem Durchmesser von rund 400 Kilometern etwa so groß wie Arizona (oder halb Österreich).
Der Ausbruch muß sich in den letzten 5 Monaten ereignet haben, denn auf Aufnahmen von Anfang April dieses Jahres ist von Pillan noch keine Spur zu erkennen.
November 1997
Nachdem der Funkkontakt mit der Sagan Memorial Station (vormals Mars Pathfinder) seit einigen Wochen abgerissen war, hat die NASA jetzt das Ende einer der wohl erfolgreichsten Missionen zur Erforschung unseres Planetensystems bekanntgegeben.
An der Auswertung der über 16.000 Bilder und der Daten, die die Sonde und der Rover Sojourner zur Erde gesandt haben, werden die Wissenschaftler noch Jahre auszuwerten haben.
Eines hat die Mission gezeigt: Unser äßerer Nachbarplanet war früher anders als bisher angenommen, nämlich unserer Erde ähnlicher als heute.
Hier der vollständige Pressetext der NASA.
(AP)
Die Mission ist beendet. Dennoch auch weiterhin: Hier die Links zu den wichtigsten Internet-Sites dieser Mission:
Besonderer Dank an Erich Weber von den BAA für die Zusammenstellung dieser Liste!
Seit langem wurden wieder einmal Planetenmonde mittels erdgebundener Beobachtungen entdeckt; diese Domäne schien den Weltraumsonden vorbehalten.
Ein Team aus kanadischen und amerikanischen Astronomen entdeckte die beiden winzigen Himmelskörper mittels CCD-Aufnahmen am 5-Meter-Spiegel auf Mt. Palomar. Wenn da nicht Nostalgie aufkommt...
Hier geht's zum Originalbericht der Cornell University in New York.
(AP)
Wissenschaftler des Galileo-Projektteams ist es gelungen, aus dem Bild- und Datenmaterial, das die Raumsonde Galileo von der Jupiteratmosphäre gewonnen hat, ein dreidimensionales Bild dieser rätselhaften Welt zu zeichnen.
Diese Bilder sind natürlich Computersimulationen und keine echten Fotos. Die Probe, die vor zwei Jahren in die Atmosphäre tauchte, hatte keine Kamera an Bord, aber die von ihr übermittelten Daten trugen auch zum Zustandekommen dieser Bilder bei.
(AP)